Konstantin der Große

In diesem Zeichen siege

Erzähle mir die Vergangenheit

und ich werde die Zukunft erkennen.

- Konfuzius -

Chinesischer Lehrer und Philosoph (551-479 v. Chr.)


Das heutige Trier wurde als Augusta Treverorum 16 v. Chr. von den Römern unter Kaiser Augustus gegründet und wurde später als Treveris weltbekannt.

Im Jahre 293 ernannte Kaiser Diokletian die Stadt Treveris zur römischen Kaiserresidenz und Hauptstadt des weströmischen Reiches.

Er führte die römische Tetrarchie ein, die vier Herrscher im Kaiserrang vorschrieb. Zwei Seniorkaiser mit dem Titel Augustus und zwei Juniorkaiser mit dem Titel Cäsar.

Im Osten war Diokletian Augustus und Galerius Caesar; im Westen Maximian Augustus und Constantinus Caesar. Am 1. Mai 305 traten Diokletian und Maximian zusammen zurück, wobei Maximian von Diokletian zu diesem Schritt gezwungen wurde. Nach dem Gesetz der Tetrarchie rückten die Caesaren zum Augusti auf und die neuen Caesaren wurden vom Heer bestimmt. Galerius und Constantinus wurden somit die neuen Kaiser Augusti und Severus und Maximinus Daia neue Caesaren.

So regierte Konstantins Vater, Constantinus I, von Treveres aus von 293 bis 305 als Caesar und von 305 bis 306 als Augustus das westliche, römische Reich.

Nachdem Constantinus I 306 starb wurde sein Sohn Konstantin von den Truppen gegen die Regel der Tetrarchie zum Augustus des westlichen Reiches ausgerufen. Die Zeit der Tetrarchie sollte eine dynastische Thronfolge verhindern.

Der Konflikt verschärfte sich, als Maximian wieder in die Reichspolitik eingriff. Sein Sohn Maxentius nahm in Rom den Kaisertitel im Westen an und Maximian ernannte sich 307 erneut zum Augustus. Er brachte Konstantin an seine Seite, indem er ihn mit seiner Tochter Fausta in Treveris vermählte. Nachdem Maximian erneut zum Abdanken gezwungen wurde, gelang es Diokletian 308 das System der Tetrarchie für kurze Zeit zu stabilisieren.

Galerius und Licinius wurden Augusti, Konstantin und Maximinus Daia zu Caesaren mit dem neuen Titel "Filii Augustorum"". In Rom herrschte trotz neuer Regelung Maxentius, Sohn von Maximian, weiter.

Konstantins Schwiegervater Maximian rief sich 310 zum wiederholten Mal zum Kaiser aus. Seine eigenen Soldaten entmachteten Maximian und lieferten ihn Konstantin aus, der seinen Schwiegervater zum Selbstmord zwang.

Konstantin, der in Serbien geboren und Sohn von Helena, einer Frau niedrigen Standes war, machte Treveris zwischen 306 und 316 zu einer der bedeutendsten Städte dieser Zeit. Damals lebten ca. 60.000 Einwohner in der Stadt, welche innerhalb weniger Jahre auf die Größe des heutigen Triers wuchs.

Von Treveris aus zog Konstantin Richtung Rom, wo er laut einer Legende eine Vision hatte. Am Himmel sah er ein Kreuz aus Licht über der Sonne in dem die Worten "In hoc signo vinces" (zu Deutsch: In diesem Zeichen siege) zu lesen waren.

In der Schlacht an der Milvischen Brücke bezwang Konstantin mit 40.000 Soldaten Maxentius, der selbst immer noch den Kaisertitel des römischen Reiches beanspruchte, und nahm Rom ein.

Im Jahr 313 heiratete Kaiser Linzius in Mailand eine Halbschwester von Kaiser Konstantin und ging ein strategisches Bündnis mit seinem neuen Schwager ein. Beide Kaiser schlossen die sogenannte Mailänder-Vereinbarung, in der die Christenverfolgung verboten wurde. Das Bündnis zerbrach und 324 wurden alle Widersacher Konstantins bezwungen.

Konstantin war ab 324 Alleinherrscher über das gesamte römische Reich. Ibera (Spanier), Gallier und andere keltische Stämme aus Frankreich und dem Alpenraum sowie Griechen, Syrer, Araber, Juden und Ägypter gehörten zu seinem Reich.

Zu dieser Zeit war das Mittelmeer ein römisches Binnenmeer, an das keine andere Macht angrenzte. Konstantin, der zwischenzeitlich Kirchenbauten förderte, verlagerte seine Residenz nach Bizanz, dem späteren Konstantinopel und heute Istanbul.

Die größten Kirchenbauten entstanden in Rom, Jerusalem und Trier.

Dort wo heute in Trier der Dom und die Liebfrauenkirche stehen, stand zur damaligen Zeit eine viel größere Doppelkirchenanlage, deren Mauerreste an der Nordwand des Doms noch heute zu sehen sind. Die Schule wurde in Trier bereits damals mit 6 Jahren besucht, denn Bildung hatte einen großen Stellenwert.

Warum Konstantin 326 seinen Sohn Crispus und etwas später seine Frau Fausta hinrichten lies, ist nicht überliefert. Es ist jedoch überliefert, dass er sein Leben lang den Sonnengott Sol verehrte. Die Legende lässt uns glauben, dass er sich erst auf dem Totenbett taufen lies. Ob er Christ wurde, darüber streiten sich die Historiker bis heute.

Was fest steht: Er setzte die Religionsfreiheit durch, förderte das Christentum, führte die Sonntagsruhe ein, Bildung wurde gefördert und durch ihn wurde Trier zur damaligen Weltmetropole.

Die Machtpolitik Konstantins ist aus heutiger Sicht schwer zu verstehen.

Was wir anerkennen müssen: Er ist der Vater des heutigen, grenzenlosen Europas mit seinen Freizügigkeiten und im Besonderen der Religionsfreiheit.

Wir Trierer verdanken ihm den römischen Flair der Stadt und den weltweiten Tourismus, der die Weltoffenheit und Toleranz unterstreicht. Das Lerncenter verdankt ihm den Namen und fühlt sich verpflichtet das Europa im Sinne der Humanität und Toleranz mit seiner Religionsfreiheit zu fördern.